Geschichte

Um die Geschichte des Bouvier des Ardennes in deutscher Sprache schreiben zu können, bedarf es einiger Übersetzungsarbeit. Bis auf den Rassestandard der FCI liegen alle Originaldokumente naturgemäß in französischer oder niederländischer Sprache vor. Ich habe mich bemüht, die Originaltexte möglichst wortgenau zu übertragen.
Hier finden sich auch alle von mir verwendeten Fotos.
Die von mir verwendeten Quellen sind:
FCI Standard Nr 171 / 5.06.2002 D
Jean-Marie Vanbutsele „De Ardense Bouvier“ Brakel 2006
www. Canides.free.fr/bda
R. Pollet Encyclopédie des chiens de races belges
Hans Räber Enzyklopädie der Rassehunde
Das Deutsche Hundemagazin 11/99 Eva-Maria Krämer : Der Bouvier des Ardennes
Dr Bernard Dallier-Arnoux Le Bouvier des Ardennes – une rareté à découvrir

Ich danke auch an dieser Stelle meinem Freund und Mentor Philippe Haeyaert für sein Wissen und dass ich seine Internetseiten ins Deutsche übertragen darf.
Herzlichen Dank an  Herrn Christian Janes für das sehr interessante Material über die Geschichte des Bouvier des Ardennes in Frankreich.
Mein besonderer Dank gilt „Monsier Bouvier des Ardennes Yves Dambrain“, der mir in seiner liebenswerten und geduldigen Art alle meine Fragen beantwortet hat und mich mit Text- und Bildmaterial versorgt hat.


und nun beginnt sie, die

Geschichte des Bouvier des Ardennes

Um den Bouvier des Ardennes verstehen zu können, muss man seine Geschichte kennen…denn der Bouvier des Ardennes war und ist vor allem ein Hund von Viehtreibern und Schäfern für Viehtreiber und Schäfer.

Im Gegensatz zu seinem englischen Arbeitskollegen, dem Border Collie, in dessen Heimat es keine natürlichen Feinde für das Vieh gibt und bei dem jegliche Raubzeugschärfe durch gezielte Zucht eliminiert wurde, besitzt der Bouvier des Ardennes einen ausgeprägten Jagdtrieb und große Verteidigungsbereitschaft.

In den belgischen Ardennen wurde der Bouvier des Ardennes auch „bergeot“ oder „Rinderhund“ genannt. Dabei verdankt er seinen Namen weniger seinem Aussehen, als seiner Arbeit, dem Hüten und Treiben, hauptsächlich von Milchkühen und Schafen, im letzten Jahrhundert auch von Schweinen und Pferden.

Das raue Klima, die schwere Arbeit, das unwegsame Gelände und die Armut der Gegend haben seinen Typ geprägt. Nur die derbsten und leistungsfähigsten Exemplare einer freiwillig in engen Grenzen gehaltenen Zucht blieben am Leben. Seit dem 19. Jahrhundert auch zur Treibjagd auf Hirsche und Wildschweine verwendet, wurde er während der beiden Weltkriege zum Hund des Wilddiebes. Am Ende des 19. Jahrhunderts glich der Treibhund einem rauhaarigen Schäferhund, war aber kräftiger, stämmiger und beißfreudiger als dieser.

Wenn man den Bouvier des Ardennes der damaligen Zeit genau betrachtet, so sind Ähnlichkeiten mit dem Picard, dem Bouvier des Flandres, dem Lakenois und dem rauhaarigen Berger Hollandaise nicht abzustreiten.

Um einen einheitlichen Typ festlegen zu können, wurden auf belgischen Hundeausstellungen zu Untersuchungszwecken Klassen für Treibhunde eingerichtet.

Es ist der 27. April 1903, als Professor AD. Reul „Tom“ entdeckt, der erste Hund, der den Idealtyp eines Rindertreibhundes verkörpert (wie damals üblich, ohne weitere Angaben).

An jenem Tag war es sicher nicht die Frage, ob Bouvier des Flandres oder Bouvier des Ardennes, denn die Standards dieser Epoche waren einander so ähnlich, dass sie kaum zur Differenzierung beider Rassen herangezogen werden konnten.

Bouvier des Flandres aus dem Jahre 1912 , die Ähnlichkeit mit dem
Bouvier des Ardennes ist unverkennbar. (aus „Standard du Bouvier“)
Bouvier des Flandres aus dem Jahre 1912. Der Unterschied zu einem rauhaarigen
Laekenois alten Typs ist sehr gering (aus „Standard du Bouvier“)

1913 wird die „Lütticher Gesellschaft zur Verbesserung des Bouviers aus den Provinzen Lüttich und den Ardennen“ gegründet.  Unter dem Vorsitz von Herrn Jos Loesberg entsteht der Entwurf eines Rassestandards. Verzögert durch die beiden Weltkriege wird der entgültige Text 1923 in Belgien anerkannt  und am 16. Juni 1963 von der FCI veröffentlicht.
In den folgenden Jahren tauchen immer wieder einige Bouvier des Ardennes auf Ausstellungen auf.

Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen überlebt der Bouvier des Ardennes bei Bauern, die sich nicht für seinen Stammbaum interessieren.
Nur einige wenige Liebhaber lassen ihre Hunde in das Königliche Belgische Zuchtbuch Saint Hubert (LOSH) eingetragen. Es scheint, dass die meisten registrierten Welpen auf einen einzigen Züchter, einen gewissen L. Colson aus Herstal bei Lüttich zurückgehen.

Bericht des Richters Jos Loesberg auf einer Ausstellung am 29.6.1919:
„Diese sehr alte, absolut lokale Rasse, ist auf dem Weg der Zuchtauswahl. Ich warne die Züchter, gegen den Typ der dort gezeigten Hunde anzugehen, nämlich den Typ Hütehund – schön, feingliedrig, leicht. Der Bouvier des Ardennes muss rustikal sein, grob, mit kräftigen Knochen, speckig und muskulös, er muss einen unfreundlichen Eindruck machen, streng und unverträglich. Entschuldigen sie den Widerspruch, aber seine Schönheit ist, hässlich zu sein….
Ich möchte mich nicht wiederholen, aber der Bouvier des Ardennes muss rustikal sein, ein Hofhund vom Land, kein Hund für die Wohnung und erst recht nicht für den Salon. …“

J.-P. Panèsi, ein Zuchtrichter aus Antwerpen, schrieb 1923 folgende interessante Passage:
“Der Ardennsche Kuhhund hat dem Flandrischen gegenüber einen Vorteil. Ihm werden weder die Ohren noch der Schwanz abgeschnitten. Der Hund bleibt ganz, man macht aus ihm kein künstliches Etwas. Der rauhaarige Treiber ist eine Rasse äußerst hoch begabter Hunde – mutiger, getreuer, gebrauchstüchtiger und verständiger als alle Kuhtreiber, die unsere Liebhaber haben. Eigentlich viel zu wenig gezüchtet, um ihn zu bekommen. Auf Ausstellungen sieht man maximal ein oder zwei Exemplare. Dass die belgischen Züchter sich nicht mehr um ihre nationale Rasse sorgen ist nicht zu begreifen. Es zeigt, dass viele Liebhaber alles tun und opfern, um eine fremde Rasse auf den ersten Rang zu bringen. Oft ist man der Meinung, dass die fremden Rassen in Belgien besser grünen und blühen als unsere eigenen Rassen. Lasst jede Rasse in ihrem Landstrich. Belgier nehmt die belgischen Rassen und seltener die fremden Rassen!”

Die Zeitschrift für Jagd und Fischerei „Chasse et Pêche“ veröffentlicht am 21. November 1926 ein Foto der Hündin „Vision“ (LOSH 17078) im Besitz von Lieutenant Binon aus Oude God bei Antwerpen, nachdem ihr 1923 der Championtitel zuerkannt worden war.

Champion Vision (Foto: Zeitschrift Chasse et Pêche)

„Champion Vision ist ein typischer Vertreter der Rasse Bouvier des Ardennes.” schreibt  Louis Huyghebaert 1927: „Der Ardennsche Bouvier kann auch  „kleiner Bouvier“ genannt werden. Er ist eine Übergangsform zwischen dem etwas lang gestreckten Schäferhund und dem schweren, gedrungenen Bouvier. Was ihn von den anderen Bouviers unterscheidet, sind seine natürlich getragenen, unkupierten Stehohren. Dieses letzte Merkmal verleiht ihm so große Ähnlichkeit mit dem rauhaarigen Schäferhund, dass es die Frage aufwirft, ob es nicht ein wenig voreilig war, den Bouvier des Ardennes als eigene Rasse anzuerkennen.“

Auch in den französischen Ardennen wurden Treibhunde gezüchtet, deren Erscheinungsbild von den Vorlieben der einzelnen Bauern geprägt wurde. Doch die Arbeitsleistung der Hunde stand dabei immer im Vordergrund. So gab es viele Gemeinsamkeiten zwischen den Schlägen auf beiden Seiten der Grenze – wer hätte auch Zuchtkontakte zwischen beiden Ländern verhindern wollen ….Auf der französischen Seite wird der Ardennentreibhund allerdings meist „Berger“ – also Schäferhund – genannt. Noch heute gehört der Bouvier des Ardennes in Frankreich neben Beauceron, Berger de Brie und Picardie und dem Berger de Pyrénées  zu den anerkannten „französischen“ Schäferhundrassen.

1898 erweitert Pierre Mégnin –  nach Hinweisen des Viehhändlers Sauret seine Liste der französischen „Bergers“ um zwei weitere Rassen, die der Ardennen und die der Picardie:
„Mit Recht haben wir bisher einschränkend davon gesprochen, daß wir wenigstens vier unterschiedliche Hütehunderassen in Frankreich besitzen. Inzwischen ist nämlich erwiesen, daß es noch mindestens zwei weitere Rassen gibt, eine in der Picardie und eine in den Ardennen. Im Moment können wir in Frankreich von der Existenx folgender Rassen sicher ausgehen:
… die Rasse der Ardennen im Osten….“

Am 5.2.1911 erscheint im „L’Eleveur“ folgender Absatz von Paul Mégnin:
„Für unsere Schäferhunde
Seit mehreren Jahren, nach vielen Bittschriften, Bittgängen und Reklamationen an den Landwirtschaftsinspektor wurden den Schäferhunden die Türen zu den landwirtschaftlichen Wettbewerben geöffnet, aber nur für zwei unserer zahlreichen Varietäten, die in unseren landwirtschaftlichen Regionen existieren, die Varietät de Beauce und de Brie.
Es bleibt zu hoffen, dass die picards und ardennais eines Tages an den Wettbewerben im Norden und im Osten zugelassen werden ….“

1927 erscheint ebenfalls im „L’Eleveur – Revue Cynégétique & Canine“ eine kleine Annonce, die die züchterischen Aktivitäten in Frankreich belegt:
„Wegen Aufgabe der Zucht günstig zu verkaufen, Sapho des Guides, Bouvier des Ardennes, Gewinner von 9 ersten Preisen, darunter C.A.C. und die von ihm gedeckte Hündin Arpette de Ker Mano. Angebote sind an Sarcez, Apotheker, Biache-Saint-Vaast (Pas de Calais) zu richten.“

Sechs Jahre später erscheint in der gleichen Zeitschrift in der Ausgabe Nr.2464 vom 30.04.1933
„Ausstellung Marseille, 16. + 17. April 1933
Bouvier des Ardennes, Richter Hr. Muller:
2. Preis (gut) – Cora der Herren Pachod und Marcel.“

Ein Bouvier in den französischen Ardennen 1935. (Photo: M. & Mme Lhuyer)

Auch in anderen europäischen Ländern ist der Bouvier des Ardennes nicht unbekannt.
1904 schreibt Graf Henri von Bylandt in „Hunderassen – Ihre Beschreibung, Points, Typus, Eigenschaften und Fehler“
„Chien de Berger des Ardennes – diese Art ist noch keine anerkannte Rasse“

1904/1905 erscheint in Richard Strebel’s „Die deutschen Hunde, Band 2“ folgende interessante Passage:
„Verschiedene Schäferhunderassen.
Frankreich hat an stockhaarigen noch verschiedene Varietäten, deren Beschreibung uns zu weit führen würde und nicht im Sinne dieses Werkes liegt; ich beschränke mich daher kurz mit deren Aufzählung:
der Chien de Berger des Ardennes …“.

Rittmeister von Stephanitz widmet 1923 in seinem Werk  „Der Deutsche Schäferhund in Wort und Bild“ dem Bouvier des Ardennes folgenden Absatz:
„Im Osten Frankreichs, an der belgischen und deutschen Grenze in den verkehrsarmen bewaldeten Gebirgsstrecken der Ardennen und Argonnen, bis in den Wasgenwald hinunterreichend, aber auch nach Belgien und Deutschland übergreifend, findet sich noch ein schwerer, schon im Gebäude als Gebirgsschlag kenntlicher, oft stummelschwänziger Hund, der als Ardenner-Schlag bezeichnet wird. Im Departement der Haute-Marne ist dieser Hund seiner Schärfe halber als Saupacker beliebt.
Die Ardenner und die Picardie-Hunde, meist aber wohl die noch kräftiger rauhhaarigen Treibhunde wurden an der belgisch‑ französischen Grenze stark im Schmuggeldienst verwendet; sie liefen nachts, die zu paschenden Waren um den Leib gewickelt oder in anderer Weise befestigt, ohne Begleiter, Menschen vorsichtig ausweichend, sicher von Grenzdorf zu Grenzdorf, wo sie beim Abnehmer guter Behandlung und Verpflegung sicher waren.“

„Französischer Schäferhund, Welpe aus den Ardennen“
aus v. Stephanitz: Der Deutsche Schäferhund in Wort und Bild

Die Existenz des Ardennentreibhund ist zur damaligen Zeit auch in  England bekannt.
1907 schreibt Robert Leighton in „The new book of dog“ (London):
„Andere französische Schäferhundevarietäten sind diese der Ardennen…, aber diese sind nicht anerkannt als eigene Rassen.“

Nach dem zweiten Weltkrieg war der Bestand der Hunde alarmierend.

Ungeachtet dessen, dass die Informationen über  diese Rasse eher selten waren, erscheint im März 1948  in der Zeitschrift „De Hond“ ein Artikel voller Lob. Hier ein Auszug:
„Die Bouvier des Ardennes sind sehr selten und es ist eine große Ausnahme, wenn man einen Vertreter auf einer Ausstellung antrifft. Dennoch ist er ausreichend verbreitet und bekannt in unseren Ardennen. Es ist sehr bedauerlich, dass sich nicht ein paar seriöse Züchter finden, die diese liebenswerte Rasse so bekannt machen, wie die Belgischen Schäferhunde oder den Bouvier des Flandres. Der Bouvier des Ardennes ist wie der Bouvier des Flandres ein rustikaler Hund, gewohnt an das Leben im Freien und an schwere Arbeit, wie das Bewachen und Treiben von Vieh. Für einen Fremden sieht er barsch, rau und unangenehm aus. Mit  einem Satz: Ein Hund mit außergewöhnlichem Charakter, für seinen Meister immer zur Stelle, ihn zu lieben und zu dienen. Seine Intelligenz lässt ihn seinem Herrn jeden Wunsch von den Augen ablesen. Und wie der Bouvier des Flandres beweist er seine Treue, indem er stets bereit ist, seinen Herrn zu verteidigen.“

1956 widmen Jacques Dhers und Fred Rufer in „Chien de Garde, de Berger, de Luxe, Lévriers et Terriers“ dem Bouvier des Ardennes folgende Passage:
„Während langer Zeit hat man in Frankreich offiziell nur zwei französische Schäferhunde gekannt, die vom „Concours général agricole de Paris“ anerkannt waren. Den Chien de Brie und den Chien de Beauce. Doch es existieren auch andere deutlich charakterisierte Schäferhundvarietäten, seit langem bekannt und geschätzt wegen ihrer Tüchtigkeit in den jeweiligen Gebieten. Varietäten der Picardie, der Pyrenäen, des Ardennes, von Languedoc und von Garrigues. Die beiden ersten sind schon seit mehr als zwanzig Jahren durch die Société Centrale und die FCI offiziell anerkannt, die drei anderen, mit charakteristischem Aussehen und bekannt und verwendet seit einem Jahrhundert, haben diesen Status noch nicht erlangt, was aus verschiedenen Gründen sehr bedauerlich ist.“

Mit fortschreitenden Industrialisierung verschwanden zahlreiche Milchviehbetriebe in den Ardennen und damit auch der Ardennentreibhund. Die Rasse galt als ausgestorben.

1983 entdeckte  Jean-Claude Michiels, der für das  Centre d’Economie rurale in Marloie arbeitete, beim Einsammeln von  Colostralmilch  einige mehr oder weniger typische Ardennsche Kuhhunde, die überlebt hatten . Selbst Züchter von Berger de Picardie fielen ihm diese  ungewöhnlichen Arbeitshunde auf. Manche Bauern waren sich der Rasse bewusst, die meisten aber nicht. Auf Ausstellungen zu gehen, Umstände und Kosten für die Beantragung von Papieren, auf die eh keiner Wert legt, einzugehen, lag den Bauern fern.

Die nachfolgenden Fotos zeigen die „Überreste“ einer Zuchtlinie von Rindertreibhunden, die Familie Lhuyer seit 4 Generationen gezüchtet hatte.

Joseph Guyot, in dessen Familie  stets solche Hunde bei der Arbeit halfen, teilte Michiels Interesse und betrieb gezielte Zucht.
Auch machte Michiels  den belgischen Malinoiszüchter, Leistungs– und Schaurichter Yves Dambrain auf seine Entdeckung aufmerksam.

Um 1990 gaben sich Züchter daran, Hunde hervorzubringen, die dem im Standard beschriebenen Typ näher kamen und nutzten hierfür diese Zuchtlinien aus den Ardennen.

Der Belgische Dachverband Saint Hubertus brachte anlässlich der Welthundeausstellung in Brüssel 1995  eine Broschüre heraus, in der die Rasse vorgestellt wurde, obwohl nur 3 Exemplare vorgeführt wurden. Das aber mit großem Erfolg, belagert von Zuschauern und Fernsehstationen aus aller Welt.

1996 entdeckte Yves Dambrain  im Norden des Landes in der Umgebung von Anvers einige Exemplare,  die in den 20iger und 30iger Jahren aus dem Süden Lüttichs dorthin gebracht worden waren. Verwundert über die Leistungen dieser Hunde beim Treiben der Herden haben die Bauern  dort in aller Stille, aber umsichtig und sachkundig die Zucht bis heute weitergeführt. Sie nennen ihre Hunde erstaunlicherweise „Ardense Koehan“

Yves Dambrain konnte drei Hunde aus den Ardennen (R’totor, Tais, Diane) und eine Hündin aus Anvers (Taga) erwerben, die 1996 in das Register von Saint Hubertus eingeschrieben (LOSH.) wurden. Mit ihnen begründete er seinen Zwinger „du Maugré“.

Yves Dambrain ist es zu verdanken, dass der Bouvier des Ardennes von der FCI unter  Nr 171 Gruppe 1 Hüte- und Treibhunde wieder offiziell anerkannt wurde.

Seit 1997 werden wieder Hunde in das Zuchtbuch von Saint Hubertus (LOSH und ALSH) eingetragen. Die meisten von ihnen sind Nachkommen aus dem Zwinger „du Maugré“.

Jahr Züchter Würfe Welpen
1996 Dambrain Philippe 1 1
1997 Dambrain Yves (du Maugré) 2 8
1998 Dambrain Yves (du Maugré) 2 12
1999 Dambrain Philippe
Dambrain Yves (du Maugré)
Renaud Rectem
2
2
1
14
4
1
2000 Dambrain Yves (du Maugré) Cloostermans France (de Chrisnaud) 2
2
5
12
2001 Perin-Poncelet J.P. (du Blofagnu) Dambrain Yves (du Maugré) 1
1
4
3
2002 Dambrain Yves (du Maugré)
Perin-Poncelet J.P. (du Blofagnu)
2
1
14
4
2003 Dambrain Yves (du Maugré) Cloostermans France (de Chrisnaud) 2
1
6
1
2004 De Bo J. (de La Caluyere)
Walrant, Philippe (de Siricade)
1
1
7
5

Durch  Philippe Haeyaert  gelangte der Bouvier des Ardennes auch offiziell wieder nach Frankreich. Auf der Suche  nach einem geeigneten Hund für den Ringsport entdeckte er die Hunde von Yves Dambrain auf einer  Ausstellung. Neugierig auf eine Rasse, die bis vor kurzem noch als ausgestorben galt, erwarb er noch am gleichen Tag die Hündin Olympe und zwei Tage später die Hündin Orphée.  Doch schon bald musste er feststellen, dass das Herz dieser Hunde nicht für den „Beiß-Sport“ schlägt, sondern für die Arbeit an der Herde. Aus Liebe zu seinen Hunden und zu der Rasse  gab Philippe seinen ursprünglichen Beruf auf und wurde Schäfer.  Er  begründete  seine eigene Zuchtstätte „la Bergerie Bourbonnaise“ und bildet seine Hunde seitdem sehr erfolgreich zu Hütehunden aus. Champion Olympe gewann das französische Hüte-Championat – nach ihrem Tod erweist sich ihre Enkelin Baccara als würdige Nachfolgerin. Mit ihr hat sich Philippe  für das französische Hütechampionat 2011 und 2012 qualifiziert.

Die Leistungen unserer beiden Hunde am Vieh haben inzwischen auch in Deutschland den Deutschen Bouvier Club (DBC) und den Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) überzeugt.
Die Zuchtzulassung für den Bouvier des Ardennes wurde um einen Hüteanlagentest erweitert, der Bouvier des Ardennes ist seit April 2012 als Herdengebrauchshund anerkannt und darf mit einer FCI-anerkannten Hüteprüfung in der Gebrauchshundeklasse starten.